Night-Fly's Blog

HCC or SISSI?!

Top 5 Artikel

Kategorien

Interessante Links und Blogs

Links befreundeter Cacher

T5-Links

Knacken und Knirschen… Vorsicht – dünnes Eis!

07 Jan

Autor: Night-Fly - Kategorie: Allgemein, Geocaching, Terrain 5 - Wasser

Die letzten Tage war es wirklich kalt… Das Quecksilber zeigte Tag und Nacht nur noch negative Temperaturwerte und die Flüsse und Seen fangen bundesweit an eine Eisdecke aufzubauen…

VORSICHT! Nicht jedes Eis ist tragend! Bricht man ein, wird es schnell sehr gefährlich und man hat nur wenige Minuten Zeit bis jede Hilfe zu spät kommt!

Mir läuft es immer noch kalt den Rücken runter wenn ich Logs wie diesen aus dem letzten Winter lese… Es ist zwar jeder irgendwo selbst für sich verantwortlich aber schon Konrad Adenauer hat gesagt: „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“ Wie recht er doch damit hat…

Befragt man Google nach der Eisdicke die es braucht um eine Eisfläche betreten zu können, erhält man als Suchergebnisse auch Forenbeiträge wo die Meinungen weit auseinander gehen… Eine allgemein gültige Aussage wann eine Eisfläche sicher ist und man diese betreten kann, gibt es einfach nicht. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, hier ein Beispiel für Seen…

  • wechselnde Minustemperaturen
  • unterschiedliche Seetiefen
  • unterschiedliche Quellen
  • manchmal mehrere Quellen in einem See
  • manche Seen sind zudem Fließgewässer mit Zu- und Ablauf
  • u.v.m. …

Das härteste und dichteste Eis entsteht bei trockenem Wetter und eiskalten Temperaturen, sagt Ines-Maria Weiß vom Wetterteam von BAYERN 3. Wenn es aber in der Frostperiode schneit, können sich durch den Schnee auf der Eisfläche Lufteinschlüsse bilden, wodurch das Eis poröser wird und leichter brechen kann.

Man ist sich aber soweit einig, dass man bei einer Eisdicke von etwa 15cm auf Seen und etwa 20cm auf Flüssen von einer sicheren Eisfläche ausgehen kann. Grundsätzlich gilt aber immer: Gewässer sind erst dann sicher, wenn diese von den Behörden freigegeben wurden!!! Ist ein Gewässer nicht freigegeben, sollte es zum Schutz der eigenen Gesundheit und des eigenen Lebens auch nicht betreten werden!!!

Organisationen wie die DLRG geben zum Beispiel Eisregeln zum Eigenschutz heraus:

Eisregeln zum Eigenschutz

  • Gehen Sie nicht an den ersten kalten Tagen gleich aufs Eis.
  • Gehen Sie nie allein aufs Eis.
  • Achten Sie auf Warnungen in Radio und Zeitung.
  • Erkundigen Sie sich beim zuständigen Amt, ob das Eis schon trägt.
  • Betreten Sie einen See erst, wenn das Eis 15 Zentimeter dick ist. Ein fließendes Gewässer erst, wenn das Eis 20 Zentimeter dick ist.
  • Verlassen Sie das Eis sofort, wenn es knistert und knackt!
  • Wenn Sie einzubrechen drohen, legen Sie sich flach aufs Eis und bewegen Sie sich vorsichtig auf dem gleichen Weg zurück Richtung Ufer.

Quelle: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Die Wasserwacht Bergen gibt z.B. folgende Information bekannt:

Wie tragfähig ist das Eis?

Betreten Sie Eisflächen nur, wenn Sie sich absolut sicher sind, dass sie tragfähig genug sind, um nicht einzubrechen. Folgende Eisdicken gelten als das Minimum für das Betreten einer Eisfläche:

  • 5cm : Einzelpersonen
  • 8cm : Personengruppe
  • 12cm : Schlittenfahrzeuge
  • 18cm : sonstige Fahrzeuge (nicht zu empfehlen!!!)

Fließende Gewässer sollten, falls erforderlich, erst bei einer Eisdecke von 15-20cm betreten werden!

Quelle: Wasserwacht-Bergen.de

Die Prüfung, ob ein Gewässer tragfähig ist, übernimmt in der Regel das Landesamt für Wasserwirtschaft, die Stadtverwaltung bzw. die Ortsverwaltung kleinerer Gemeinden… Bei der Prüfung der Eisdicke legt man besonderen Wert auf die Dicke des Kerneises! Die folgende Grafik zeigt einen möglichen Aufbau einer Eisdecke…

Aufbau einer Eisdecke...

Aufbau einer Eisdecke...

Die Eisdicke selbst wird dann mit einem Eismessstab gemessen.

Messung des Kerneises

Messung des Kerneises

Kommt es dann doch zu einem Eis-Unfall bzw. Einbruch muss schnell gehandelt werden.

Sofortmaßnahmen, nach einem Eiseinbruch

Eingebrochener

  • Nur wenig bewegen, da der Körper bei Bewegung schneller auskühlt
  • Wenn möglich, sich langsam auf das Eis schieben

Retter

  • Sofort die Notrufnummer 112 anrufen
  • Versuchen, den Eingebrochenen mit langen Hilfsmitteln, wie Leitern, Seilen, Stangen, Kleidungsstücken oder Ästen vom Ufer aus dem Wasser zu ziehen.
  • Sich nie im Stehen dem Eingebrochenen nähern, nur auf dem Bauch robbend, damit sich das Gewicht auf dem Eis verteilt.

Quelle: BR-Online

Die Wasserwacht Bergen beschreibt in einer Infozeitschrift verschiedene Rettungsverfahren. Bei der Selbstrettung gibt es z.B. zwei Möglichkeiten sich aus der Gefahr zu Retten:

  1. Ist das Eis halbwegs tragfähig, versuchen Sie sich flach auf das Eis zu schieben und kriechen dann langsam in Richtung über das Eis zum Ufer, aus der Sie gekommen sind. Hier ist der Einsatz von Hilfsmitteln wie z.B. Eiskrallen oder Eispickern empfehlenswert, die beim geplanten Betreten einer Eisfläche griffbereit mitgetragen werden sollten.
  2. Reicht die Stabilität des Eises dazu nicht aus, versuchen Sie das Eis mit den Fäusten oder den Ellbogen stückweise zu zerbrechen und bahnen Sie sich einen Weg zum Ufer oder zu tragfähigerem Eis.

Das ganze Thema Eisdicke und Unfallverhütung auf Eisdecken sowie Bergung bei Eis-Unfällen ist so umfangreich, dass es kaum mit einem Blogbeitrag abgedeckt wäre…

Wie Euer nächstes Abenteuer auf Eisdecken auch ausgeht, ich drücke allen die Daumen, dass Ihr nicht einbrecht und gesund und munter zurück kommt…

Weitere Quellenangaben: Merkblatt – Beurteilung der Tragfähigkeit von Eisdecken

Trackback Uri kopieren

http://www.night-fly.com/wp-trackback.php?p=793

Ihr Kommentar

Alle Felder mit Sternchen (*) sind Pflichtfelder. Ihre E-Mail wird nicht veröffentlicht.

[ Alternative für E-Mail: @ = + ]

Feedback für diesen Artikel



Ihr Kommentar muss von Ihnen 2mal bestätigt werden (Spam-Schutz).
Zuerst findet die Prüfung statt, danach der Speichervorgang!


top


Get Adobe Flash player