Tauchschein – 3. Schritt: medizinische Untersuchung
09 Apr
Autor: Night-Fly - Kategorie: Allgemein, Geocaching, Terrain 5 - Tauchen
Wer einen Tauchschein machen will, kommt um ein ärztliches Zeugnis welches die Tauglichkeit für das Sporttauchen bestätigt nicht herum.
Am besten macht man diese Untersuchung VOR der Anmeldung zum Tauchkurs, da mit der Anmeldung zum Tauchkurs in aller Regel auch die kompletten Gebühren fällig werden. Es wäre doch nur ärgerlich, diese Gebühren zu bezahlen, wenn man dann doch nicht tauglich für das Sporttauchen ist.
Die Untersuchung ist in Deutschland selbst nicht genau definiert. Praktisch könnte jeder Hausarzt die Tauglichkeit bestätigen. Ggf. gibt es dann aber Probleme mit der „anerkennung“ der Tauchtauglichkeit bei den einzellnen Tauchbasen… Es macht also wirklich Sinn, diese Untersuchung von sogenannten Tauchärzten durchführen zu lassen. Einmal aus dem Grund, da diese Ärzte speziell geschult und ausgebildet sind und diese Ausbildung in regelmäßigen Abständen auch auffrischen müssen!
Weiter kommt natürlich der pesönliche Schutz dazu. Was nützt einem eine bescheinigte „Tauchtauglichkeit“ vom Hausarzt, wenn dieser z.B. etwas übersehen hat und man dadurch vielleicht Probleme beim Druckausgleich bekommt. Ein Taucharzt hätte dieses Problem vielleicht nicht übersehen und man würde gar nicht erst abtauchen, weil die Ohren vielleicht nicht ganz in Ordnung sind.
Oft sind Tauchärzte normale HNO-Mediziner mit zusätzlichen Ausbildungskursen die auf die Besonderheiten des Tauchens ausgerichtet sind. In aller Regel sind Tauchärzte selbst auch Taucher und wissen um Ihre Verantwortung!
Da das ärztlichen Zeugnis für Tauchtauglichkeit KEINE KASSENLEISTUNG ist, muss sie in aller Regel selbst bezahlt werden. Das ist auch der Grund, warum die Untersuchung von Arzt zu Arzt unterschiedlich viel kosten kann… Fällige Beträge in Höhe von 50-100€ für die Untersuchung sind also durchaus normal und liegen im Ermessen des Arztes.
Hat man sich dann von einem Taucharzt untersuchen lassen, bekommt man auch ein Zeugnis ausgestellt welches die Tauglichkeit für das Sporttauchen bescheinigt. Die GTÜM (Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin) stellt hierfür auch Vordrucke zur Verfügung. Ein Taucharzt hat diese Zeugnisse in aller Regel aber auch vorrätig…
Weiter bietet die GTÜM ein Verzeichnis von Tauchärzten an und hat die Untersuchung von registrierten Ärzten auch standartisiert so das jeder Arzt die gleiche Untersuchung macht.
GTÜM Untersuchung
Bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung wird der HNO-Bereich untersucht, in der Regel ein Lungenfunktionstest gefahren und ggf. auch das Herz-Kreislauf-System untersucht.
Die Untersuchung sollte bis zum 40. Lebensjahr alle 3 Jahre erfolgen, ab dem 40. Lebensjahr ist diese Untersuchung in der Regel jedes Jahr für aktive Taucher pflicht.
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Kommentare
Sie finden hier 2 Kommentare zu “Tauchschein – 3. Schritt: medizinische Untersuchung”
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macmac
meinte am 9. April 2010 - 23:20 Uhr
Nette Zusammenfassung und prinzipell sicher nicht falsch..
ABER: 1. gibt es durchaus Tauchzentren, die kein Attest fordern, sondern lediglich eine Bestätigung, dass man gesund ist. Falls nicht, muss man (erst dann) ein Attest bringen. (Gut, das ist ein gewisses Risiko, welches man für sich selbst ein geht).
2. zu den „Tauchärzten“: prinzipiell wäre es wünschenswert, wenn alle Ärzte nach den Vorgaben von PADI oder GTÜM untersuchen würden… Aber da geht es schon los!
KEIN Internist/Allgemeinarzt kann ein Trommelfell beurteilen, oder eine Druckmessung des Mittelohrs durchführen. Vom Schwindeltest oder der Beurteilung der Nasennebenhöhlen ganz zu schweigen Ist aber alles wichtig, um beurteilen zu können, ob man „tauchtauglich“ ist.
Auf der anderen Seite macht kein HNO Arzt ein EKG oder eine Herz/Lungen Untersuchung. Und Lufu (Lungenfunktionsmessung) nur sehr selten. Ist aber auch wichtig für die Tauchtauglichkeit.Fazit: Die Vorgaben von PADI und/oder GTÜM sind nett gemeint, aber letztlich nicht zu Ende gedacht, bzw. „faule“ Kompromisse. Somit ist auch das „Zertifikat“ so wie es angeboten wird völliger Quatsch!
Oder glaubt wirklich jemand, dass ein HNO Arzt guten Gewissens die Bescheinigung ausstellen kann, ohne internistische Untersuchungen, bzw. ein Internist ohne die HNO Untersuchungen (und vor allem die nötige ERFAHRUNG, um die Befunde auch RICHTIG deuten zu können?! ….Wenn es RICHTIG gemacht werden sollte, dann bräuchte man also (mindestens) 2 Fachärzte. Und die machen die Untersuchungen sicher nicht umsonst…
Und DARAUF hat der Tauchscheinanwärter wieder keine Lust, dem ja meist die 60-80 EUR bei einem Arzt schon zu viel sind…Also: was soll dann das Ganze?
NUR mal so, als Gedankenanstoß 😉
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Night-Fly
meinte am 10. April 2010 - 20:23 Uhr
danke für deine ausführliche sicht auf diese dinge…
ich geb dir recht, der fisch stinkt vom kopf an. solange es aber keine festen regeln gibt, kann jeder selbst entscheiden was er tut. wie weit man sich damit selbst gefährdet muss auch jeder selbst abschätzen.
im grunde kann doch jeder ohne tauchschein tauchen gehen. wie lange man hier überlebt, wird sich dann zeigen.denke da können wir laaaaange drüber quatschen wie und was man anders bzw. besser machen kann… zu einem ergebnis werden wir jedoch nie kommen.
das geht im nächsten schritt schon bei der wahl der tauchorganisation los… statt sich über das gemeinsame hobbie zu freuen und über das was uns taucher ALLE verbindet, denken viele nur von verband zu verband… aber das ist wohl typisch deutsch! 😉
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